Panzerbataillon 194 (1965 bis 1967)

1965

Der Monat Januar ist für das Bataillon ein 'schwarzer Monat'. Die Divisionen der Bundeswehr sind zu diesem Zeitpunkt mit zwei verschiedenen Ausführungen des Kampfpanzers M 48 ausgerüstet: mit dem Typ A2 und dem Typ A2C. Um Typenreinheit zu schaffen, müssen die 2. und 3. Kompanie ihre KPz vom Typ M 48 A2C an die 5. Panzerdivision abgeben und erhalten im Austausch den KPz M 48 A2. Die Panzer unterscheiden sich vor allem in der Art der Entfernungsmesser. Während der Panzerkommandant des A2C sowohl im Raumbild- als auch im Mischbildverfahren mit metrischer Maßeinteilung die Zielentfernung messen kann, ist die Messung im A2 nur durch das Raumbildverfahren mit Yards als Maßeinheit möglich. Das bereitet vielfach Schwierigkeiten für die Panzerkommandanten und erschwert die Ausbildung. Zusätzlich ärgert man sich im Bataillon darüber, dass die ausgetauschten Panzer keineswegs in dem ordentlichen Zustand sind, in dem man die eigenen abgibt. Auch handelt man sich wesentlich ältere Panzer ein. Die Schießergebnisse, die während des Truppenübungsplatzaufenthaltes in BERGEN im Juni erzielt werden, beweisen jedoch, dass die Umstellung dennoch schnell gelingt.

Der 24. April 1965 ist für das Heer - und damit auch für Panzerbataillon 194 - ein ganz besonderer Tag. Nachdem im September 1964 der Bundespräsident Lübke allen Bataillonen und entsprechenden Verbänden Truppenfahnen stiftete, werden diese am 24. April 1965 im Preußenstadion von Münster durch den Verteidigungsminister von Hassel an 319 Bataillone des Feldheeres übergeben. Oberstleutnant Schöner übernimmt die Fahne für das Panzerbataillon 194. Oberleutnant Hölscher und Leutnant Müller sind Fahnenbegleitoffiziere, Oberfeldwebel Käding ist der Fahnenträger.

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Wenige Tage später werden die Truppenfahnen durch alle Bataillone der Lützow-Kaserne auf den Emswiesen in Telgte eingeholt.

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Einmarsch der Ehrenkompanie

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Aufstellung der Ehrenkompanie

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Ansprache von Oberst Ziegler

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Einmarsch der Fahnenkompanie

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Abschreiten der Front - Oberst Ziegler, Oberstleutnant v. Buchka

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2./Panzerbataillon 194

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Panzerbataillon 194 mit Kdr Oberstleutnant Schöner

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Fahnenabordnung Panzerbataillon 194 - OLt Hiddisch - OFw Käding - OLt Becker

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Vorbeimarsch in Telgte

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Die Fußballmannschaft des Bataillons kämpft sich in einem Turnier, das im Rahmen der 7. Panzergrenadierdivision ausgetragen wird, bis ins Endspiel durch, unterliegt dann aber nach einem spannenden Match gegen das Fernmeldebataillon 7 mit 2 : 4 Toren.

Einen Monat später, am 17. September, erreicht das Bataillon nach einem 24-stündigen Marsch den Truppenübungsplatz BAUMHOLDER. Im Vordergrund der Schießausbildung steht hier das Schießen mit Bordmaschinenwaffen.

Am Tage der Rückkehr des Bataillons in den Standort Handorf, am 01. Oktober, meldet sich auch ein 'Ehemaliger' in Handorf zur Stelle: Hauptmann Kleinwächter. Er wird stellvertretender Bataillonskommandeur. Viel Zeit, sich in die Dienstgeschäfte des S3-StOffz einzuarbeiten, bleibt ihm nicht, denn schon im Dezember befindet sich das Bataillon wieder einmal in BERGEN-HOHNE. Ein Gefechtsexerzieren und eine Versorgungsübung erhöhen den Ausbildungsstand.


Veränderungen im Offizierkorps 1965

Aus dem Bataillon werden versetzt:
01.03.  Lt Schulz zu STTr III

01.04.  Hptm Schumacher zu KTS II
           Hptm Schultheis zu FüAk BW
           Lt El-Kaicy zu PzBtl 114
           RegOInsp Dunkel zu PzGrenBrig 19
01.10.  Maj Winkler zu HOS I
           Hptm Weigelt zu BMVg

21.10.  Lt Trapp zu SanBtl 7


Zum Bataillon werden versetzt:
01.04.  RegInsp Heinrichs Ltr TrVerw

01.10.  Maj Kleinwächter Stellv. Kommandeur
           Lt Henschel ZgFhrOffz 4. Kp
           Lt Müller, A. ZgFhrOffz 2. Kp
           Hptm Domes Kommandiert zur AK 9/7

04.10.  Lt Reichelt ZgFhrOffz 2. Kp


Veränderungen im Bataillon:
01.04.  OLt Dombrowski wird KpChef 3. Kp
           OLt Hölscher wird KpChef AK 6/7
           Lt Müller wird KpOffz AK 6/7
           Lt Spiller wird ZgFhrOffz 4. Kp

01.10.  OLt Hildisch wird KpChef 2. Kp
           OLt Klimmek wird S1/S2-Offz
           Lt Müller, H. wird ZgFhrOffz 2. Kp


Weitere Veränderungen:
01.01. HptFw Kurz wird KpFw AK 6/7

01.03. OFw Debus wird Leiter der Fahrschule


Zu Berufssoldaten werden ernannt:
Fw Hölpert
Fw Ziegler


1966

Anders als in den Vorjahren war dieses Jahr nicht von häufigen Truppenübungsplatzaufenthalten bestimmt sondern andere Vorhaben standen im Mittelpunkt. Abgesehen von den vielen kleinen Dingen, die den militärischen Alltag innerhalb und außerhalb der Kaserne prägten, waren es nachstehende vier Besonderheiten, die erwähnenswert sind:

1) Was im Vorjahr nicht gelingen wollte, wird jetzt durchgefochten. Im August setzt sich die Fußballmannschaft des Bataillons im Endspiel um die Divisionsmeisterschaft gegen die Mannschaft des Versorgungsbataillons 206 durch und gewinnt mit 6 : 0 Toren. Brillantester Spieler ist der Dortmunder Libuda, der allein zwei Tore für die 194er schießt.

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2) Im September verlegt die 3. Kompanie unter Führung von Hauptmann Dombrowski, die den Panzergrenadierbataillon 193 unterstellt wird, auf den französischen Übungsplatz LA COURTINE. Über diesen Truppenübungsplatzaufenthalt wird die 3. Kompanie auf ihrer Seite eingehender berichten.

3) Vom 11. bis 13. 10.1966 führt Panzerbataillon 194 die Marsch- und Gefechtsübung 'WANDERZIRKUS' durch, die in eine - wie es so schön im Soldatendeutsch heißt - 'Öffentlichkeitsarbeit' in Herten mündet. In dem Bericht von Oberstleutnant Schöner an die Panzergrenadierbrigade 19 heißt es zum Marsch- und Gefechtsübung (leicht gekürzt): 'Nach friedensmäßigem Marsch ab HANDORF erfolgte der Weitermarsch ab DÜLMEN-Süd kriegsmäßig. Grundgedanke für die Übung war das Herumwerfen eines PzBtl aus dem Marsch zum Sofortangriff in fast entgegengesetzter Richtung: eine außerordentlich schwierige Aufgabe, da nur bis 1800 Uhr mit Tageslicht zu rechnen war, standen längstens 2 Std. zur Verfügung. Für die Gefechtsübung stand der ÜbPl HALTERN-BORKENBERGE erst nach dem Schießen zur Verfügung.

Obwohl die Spitzen-Kp die Meldung von dem im Rücken des Btl luftgelandeten Feind nicht erhalten hatte, gelang es dem Btl-Führer, Major Kleinwächter, bis 11. 16.45 mit 3 Kampf-Kompanien, die Angriffsgliederung einzunehmen und nach kurzem Sattelbefehl aus dem Raum nördlich RAUHER BERG, nach Ost-Nordosten zum Sofortangriff anzutreten.

Das Bataillon nützte die ganze Breite und Tiefe des Raumes voll aus, konnte gegen 17.30 den Feind auf und um STEINBERG werfen, und blieb ihm bis an die Lavesumer Mark hart auf den Fersen, wo das Gefecht abgebrochen wurde.. Das Abbrechen des Gefechts sicherte die 3./194.

Ein besonders schwieriges und nicht ganz ungefährliches Unterfangen war das Beziehen des Verfügungsraumes hart ostwärts STEINTELLE bei völliger Dunkelheit. Der Feind störte mehrmals durch Einsatz von Späh-, Einzelkämpfer- und Sabotagetrupps.

Das Auftanken des Bataillons mit Tankaufsatzbehältern des Versorgungsbataillon 196 bei Dunkelheit in unwegsamem Gelände war aus Sicherheitsgründen nicht zu verantworten. Daher wurden die Einheiten in zeitlicher Staffelung herausgezogen und in der Zeit von 21.00 bis 24.00 Uhr aufgetankt; Licht anzumachen war hierbei erlaubt. Mit dem Wecken am 12. 0600 Uhr wurde der Kriegszustand beendet.'

Weiter heißt es in dem Bericht des Kommandeurs Panzerbataillon 194 an die vorgesetzte Brigade: 'Veranstaltungen der Öffentlichkeitsarbeit. Der Marsch nach HERTEN erfolgte friedensmäßig über DÜLMEN-SÜD-HALTERN-RECKLINGHAUSEN-UMGEHUNGSSTRASSE-HERTEN Wilhelmsplatz.

Die Ankunftszeit des Bataillons stand in der Lokalpresse; daher säumten viele Menschen die Straßen von HERTEN!'

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'Während alle Fahrzeuge auf dem mitten in der Stadt liegenden Wilhelmsplatz aufgefahren und abgestellt wurden,

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'biwakierte das Bataillon auf dem städtischen Sportplatz am Katzenbusch in Zelten. Auch dorthin kamen viele Zivilpersonen, hauptsächlich Jugendliche, die sich für das Lagerleben der Soldaten interessierten.'

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'Um 15.00 Uhr begann die inzwischen auf dem Wilhelmsplatz aufgebaute Vorstellung von Waffen und Gerät, zu der viele Tausende kamen. Das Musikkorps 13, Münster, hielt in der Zeit von 15.00 bis 16.00 Uhr ein Standkonzert ab, was die freundliche Einstellung und Stimmung der Bevölkerung wesentlich förderte. Es gab nicht eine einzige Provokation, noch nicht einmal abfällige Bemerkungen.

Um 16.00 Uhr, nach Beendigung der Waffenschau, zerstreute sich die Zivilbevölkerung. Um 16.16 Uhr begann im Stadion am Katzenbach das Fußballspiel der Bataillons-Mannschaft gegen die in der Verbandsliga spielende Spielvereinigung Herten. Es wurde auf beiden Seiten technisch ausgefeilt und mit hohem Einsatz gekämpft. Die Mannschaft des Panzerbataillons 194 errang schließlich durch einen verbissenen Endspurt den Sieg mit 5 : 3 Toren. 3.000 Zuschauer sahen das hochklassige Spiel.'

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'Um 19.30 Uhr begann der Manöverball im Kaiserhof. Leider war der Saal nicht groß genug, um dem ungewöhnlichen Zulauf von jungen Damen gewachsen zu sein; viele mussten 'ohne Soldaten' wieder abziehen. Nach der Begrüßungsansprache durch den Bataillonskommandeur, der das gemeinsam gesungene Panzerlied folgte, und einem herzlichen Willkommen von Bürgermeister Senkel, der für Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere Erinnerungsgeschenke überreichte, begann der Ball. Die viel zu kleine Tanzfläche erleichterte die gegenseitige Annährung. Die Tanzbesetzung des Musikkorps 13 spielte fleißig und sorgte für gute Stimmung.'

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'Schöne Stunden vergehen viel zu schnell. Bald war die Stunde des Abschiednehmens gekommen. Es musste 'Auf Wiedersehen' gesagt werden. Trotz mancher liebevoller Bitte seitens der Bevölkerung waren die Soldaten pünktlich im Lager.

Der Abmarsch des Bataillons verlief am 13. 11.00 Uhr ab Wilhelmsplatz reibungslos. Die Verkehrsregelung auf dem Platz selbst und in der Stadt war trotz vieler Zuschauer ausgezeichnet. Der Marsch in den Standort wurde planmäßig zu Ende geführt. Um 16.00 Uhr hatten alle Einheiten den Standort erreicht. Nicht ein einziges Fahrzeug war als technischer Ausfall auf der Strecke geblieben.'

Diese, durch Major Kleinwächter angeregte Öffentlichkeitsarbeit in Herten, trägt anschließend Früchte. Die Bürgerschützengilde übernimmt im März 1967 die Patenschaft über die 3. Kompanie, die mit einem regelmäßigen Treffen verbunden ist. Weiteres dazu ist auf der Seite der 3. Kompanie verzeichnet.

4) Im April hatte der Kommandeur der 7. Panzergrenadierdivision, Generalmajor Reidel, eine Arbeitstagung angeordnet, bei der mit Vertretern alter Regimenter die Verbindungsaufnahme zwischen den Traditionsverbänden und Truppenteilen der Division erörtert werden soll. Das Ergebnis dieser Tagung ist der 'Tag der Rheinisch-Westfälischen Regimenter', der am 05. November 1966 in den Standorten der Division begangen wird. An diesem Tage wird in der Lützow-Kaserne in Handorf ein Stein mit der Inschrift "Für unsere gefallenen Kameraden" in Anwesenheit von Angehörigen des ehemaligen Panzerregiments 11 und des ehemaligen Königlich Preußischen Kürassierregiments von Driesen (Westf.) Nr. 4 aufgestellt.

In ihren Ansprachen mahnen Oberstleutnant Schöner und der evangelische Militärpfarrer Matz, der Toten zu gedenken und in ihrem Tod Mahnung und Verpflichtung dem von ihnen Geschaffenen gegenüber zu sehen.

Zum Ende des Jahres wird das Soldatenheim, das 'Haus Münsterland', Begegnungsstätte zwischen Soldaten und Zivilbevölkerung, fertiggestellt. Der Verteidigungsminister von Hassel nimmt an der Einweihung teil. Ein alter 194er, Oberfeldwebel a.D. Gansler, der im Oktober 1966 in den Ruhestand getreten war, und der für seine Verdienste mit der bronzenen Ehrennadel der 7. Panzergrenadierdivision ausgezeichnet worden ist, übernimmt bis Ende 1969 die Leitung des Soldatenheims.


Veränderungen im Offizierkorps 1966

Aus dem Bataillon werden versetzt:
01.02.  OSA Dr. Melchers zu RakArtBtl 72

01.04.  Hptm Domes zu AK 2/7

01.10.  OLt Mehler zu HOS II


Zum Bataillon werden versetzt:
01.04.  Lt Müller, A. ZgFhrOffz 3. Kp
           Lt Eisenriegler ZgFhrOffz 4. Kp

01.10.  OSA Dr. Hanke SanOffzArzt
           Lt Henschel 1. Kp
           Lt Knist Lt Knist

01.11.  Lt von Wittenburg KpOffz AK 6/7


Veränderungen im Bataillon:
01.01.  OLt Becker wird KpChef 1. Kp
           OLt Barth wird KpChef 4. Kp

01.04.  Lt Gauchel wird KpOffz AK 6/7
           OLt Spiller wird FmOffz

01.10.  Lt Gauchel wird ZgFhrOffz 3. Kp


Zum Berufssoldaten werden ernannt:
Fw Stachelbeck


1967

Im I. Quartal des neuen Jahres hat das Bataillon zwei wesentliche Änderungen vorzubereiten und durchzuführen. Zum einen soll das Bataillon auf den neuen Kampfpanzer Leopard umgerüstet werden, zum anderen verlässt Oberstleutnant Schöner, Kommandeur seit vierdreiviertel Jahren, zum 01. April das Bataillon.

Die Kampfpanzer M 48 werden durch den Instandsetzungszug des Bataillons und ein Prüfteam der 7. Panzergrenadierdivision auf 'Herz und Nieren' überprüft. Durch die Soldaten werden die Panzer äußerlich auf Vordermann gebracht. Benötigte der InstZg ganze Wagenladungen an Ersatzteilen, so verarbeiteten die Kompanien eimerweise die olivgrüne Farbe.

Die Verabschiedungsfeierlichkeiten für den Kommandeur beginnen mit einem Ball, der in den Räumen des provisorischen Offizierheims in Block A 28 stattfindet, in dem später die Standortpfarrer beider Konfessionen und die Fahrschule untergebracht waren.

Am 05. April ist die Bataillonsübergabe. Zu diesem Anlass tritt das Bataillon im Technischen Bereich an. Der Brigadekommandeur, Oberst Ziegler, entbindet Oberstleutnant Schöner von seinen Aufgaben und Pflichten gegenüber dem Bataillon und übergibt das Kommando an Oberstleutnant Kriebel.

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Meldung an den Brigadekommandeur Oberst Ziegler

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Abschreiten der Front der 1. Kompanie

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Oberst Ziegler bei seiner Ansprache

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Oberstleutnant Kriebel übernimmt Panzerbataillon 194


An das Übergabezeremoniell schließt sich eine Feldparade mit allen Fahrzeugen des Bataillons an. An der Spitze der Kolonne fahren drei untereinander verbundene 0,25 to mit der Truppenfahne. Feldwebel Samlowski trägt die Fahne, Oberleutnant von Wittenburg und Leutnant Henschel sind die Fahnenbegleitoffiziere.

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Hauptmann Hölscher

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Hauptmann Klimmeck

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Leutnant Eisenriegler

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Besonders beeindruckend sind die letzten vier Fahrzeuge des Bataillons - die ersten LEOPARDEN! Mit einigem Abstand zur letzten der vorbeimarschierenden Kompanien dröhnen sie mit hoher Geschwindigkeit an den Kommandeuren und den vielen Ehrengästen vorbei.

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Am 20. April 1967 finden sich rund 200 ehemalige Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften des Kürassierregiments von Driesen (Westf.) Nr. 4 am Aegidiitor in Münster zu ihrem letzten Regimentsappell anlässlich der 250. Jahresfeier des Aufstellungsdatums ein. Das Heeresmusikkorps 13 und ein Ehrenzug der 2. Kompanie des Panzerbataillons 194, die in diesen Jahren besonders die Traditionspflege übernommen hat, bilden den militärischen Rahmen. Führer der Ehrenformation ist Oberleutnant Klimmeck. Auch der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Kriebel, nimmt an der Feierstunde teil.

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Den entscheidenden technischen Fortschritt im Bataillon stellt die Umrüstung auf den Kampfpanzer Leopard dar. Nachdem im März 1967 vier Panzer beim Bataillon eintreffen, die 'rund um die Uhr' sowohl in der Fahrschule zur Ausbildung der Panzerfahrer, als auch in den Panzerkompanien zur Ausbildung der Besatzungen genutzt werden, wird im Juli das Bataillon umgerüstet. Gleichzeitig wird die Übergabe der 'guten alten' M 48-Panzer an das Panzerbataillon 104 vorgenommen. Die Soldaten aller Kompanien arbeiten dazu auch abends und an den Wochenenden. Dafür erhält das Bataillon vom Kommandeur der 7. Panzergrenadierdivision, Generalmajor Molinari, Lob und Anerkennung für den tadellosen Zustand, in dem die Panzer übergeben werden. Vor allen Dingen verdient sich Feldwebel Groß, der in diesen Monaten stellvertretend den Instandsetzungszug führt, hohes Lob für die gründliche und vorbildliche Arbeit, die er und die 'Instler' leisten.

Die Ausbildung der Besatzungen an dem neuen Panzer schafft keine übergroßen Probleme, denn im Laufe des Jahres werden alle Kompaniechefs und Zugführer an der Panzertruppenschule in Munster in einem 14-tägigen Lehrgang umgeschult.

Im September 1967 verladen die Kompanien in Westbevern ihre neuen Panzer, um im Eisenbahntransport auf den Übungsplatz BERGEN-HOHNE zu verlegen. Jeder Marsch, jedes Schießen wird genau nach Vorschrift durchgeführt. Das Bataillon hat bald den neuen Panzer, den 'LEO' im Griff. Im Verlauf des Übungsplatzaufenthaltes erleidet Unteroffizier Krieter einen schweren Unfall. Für kurze Zeit besteht Lebensgefahr, doch dann wendet sich alles zum Guten.

Nach Rückkehr vom Übungsplatz wird die Ausbildungskompanie 6/7 - sechs Jahre nach ihrer Aufstellung - zum 01.10. wieder aufgelöst. Etwa 3.500 Rekruten erfuhren hier im Verlaufe von 23 Quartalen ihre infanteristische Grundausbildung. Im letzten, dem 24. Quartal, werden Unteroffizer- und Reserveoffizieranwärter ausgebildet. Da die Masse des Stammpersonals nach Auflösung der Kompanie vom Bataillon übernommen wird, verzichtet der Kommandeur auf einen Abschiedsappell. Ein zünftiger Kegelabend ist die letzte 'dienstliche' Veranstaltung. Am 02. Oktober stehen dann die Kompanieblöcke B 11 und B 22, die sicher vielen 194ern in Erinnerung geblieben sind, leer.

Den absolut größten sportlichen Höhepunkt erlebt das Bataillon am 12. Oktober. Die Fußballmannschaft gewinnt in einem, insgesamt gesehen, überlegen geführten Endspiel gegen das Panzerbataillon 13 aus Nordheim die Heeresfußballmeisterschaft. Vor den Augen zahlreicher Ehrengäste, an der Spitze der Generalinspekteur der Bundeswehr, General de Maiziére, wird das Spiel mit 4 : 1 Toren gewonnen. 560 Spiele von der Kompanie- bis zur Korpsmeisterschaft waren insgesamt im Heer notwendig, um die Endspielteilnehmer zu ermitteln.

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Die Mannschaft des Panzerbataillon 194 - Heeresfußballmeister 1967

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Der Schuß zum 3:0 durch Pawlowski

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Aber nicht das Trikot ist die Uniform der 194er, sondern die Panzerkombination und so präsentiert sich dann auch einige Tage später das Bataillon in einer groß angelegten Wafenschau der Öffentlichkeit mit dem neuen Kampfpanzer. Höhepunkt der Vorführung sind das Vorstellen einer Panzerkompanie nach STAN im Technischen Bereich und das Vorstellen einer Panzerkompanie im Gelände, - so exakt von Hauptmann Hölscher ausgetüftelt und durchgeführt -,das die Vorführung den Namen 'Panzerballett' erhält.

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180 km Fahrstrecke, gespickt mit schwierigen Geschicklichkeits- und Orientierungsaufgaben müssen bei der diesjährigen Hubertusfahrt von 16 Mannschaften, unter ihnen auch amerikanische und holländische Gäste, mit dem Lkw 0,25 to überwunden werden. Hauptmann Hölscher verweist, zusammen mit seiner Mannschaft - wie schon so oft in diesen Jahren - die Konkurrenten auf die Plätze. Der Abend klingt bei Wein und Tanz in den Räumen des Soldatenheims aus. Für Musik sorgt an diesem Abend, wie auch bei vielen anderen Anlässen in jenen Tagen, Feldwebel Samlowski, kurz 'Sammy' genannt, mit seiner Band, den 'Sparrows'.

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Begrüßung durch den Kommandeur Oberstleutnant Kriebel

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Siegerehrung und Preisverleihung nach der Hubertusfahrt

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Die für das 'kulinarische' Essen verantwortliche Mannschaft wird vorgestellt

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Veränderungen im Offizierkorps 1967

Aus dem Bataillon werden versetzt:
23.01.  Hptm Hildisch zu DBV Nord

01.04.  OTL Schöner zu PzBrig 30

01.10.  Maj Schindler zu STTr I
           Hptm Dombrowski zu PzGrenBrig 19


Zum Bataillon werden versetzt:
01.04.  OTL Kriebel Kommandeur
           Hptm Drescher TStOffz


Veränderungen im Bataillon:
02.01.  Hptm Dombrowski wird KpChef Ak 6/7
           OLt Hölscher wird KpChef 3. Kp

13.01.  OLt Klimmeck wird KpChef 2. Kp

23.01.  OLt Müller, H. wird S1/S2-Offz
           OLt Knist wird ZgFhrOffz 2. Kp

01.10.  01.10. wird FmOffz


Weitere Veränderungen im Bataillon:
01.01.  HptFw Kurz wird KpFw 3. Kp
           HptFw Roth wird KpFw AK 6/7

01.04.  HptFw Porath wird KpFw 4. Kp
           OFw Käding wird KpFw 1. Kp


Zum Berufssoldaten werden ernannt:
Fw Groß
Fw Ruschke
Fw Vassen 


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